Das Drucken und Malen
Oft bedrucke ich meine Leinwände in der ursprünglichen Form des heutigen industriellen Siebdrucks, der Serigrafie oder ich verwende die einfachste und älteste Druckmethode überhaupt – den Schablonendruck.
Den dabei entstandenen Formen lasse ich Zeit. Ich warte, bis sich die Figuren aus der gewebten Fläche herauslösen, um von mir dann ganz im malerischen Sinne festgehalten zu werden. Dazu benutze ich Pinsel und verschiedene Farben, auch Ölkreiden und Tuschen. Die farbige, strukturierte Oberfläche des Stoffes bleibt an vielen Stellen sichtbar und bildet eine wundersame Einheit mit Druck und Malerei.
Tradition und Zukunft
Ich knüpfe mit meiner Arbeit direkt an die 500 jährige Textiltradition meiner Heimatstadt Sebnitz an, in der im Jahre 1509 die Gründung einer Leineweberinnung mit 51 Meistern und 569 in Betrieb stehenden Webstühlen erfolgte. 1864 eröffnete Carl August Hesse die erste Maschinenweberei der Stadt, der bald weitere folgten. Der Aufschwung der maschinellen Weberei führte zum Absterben der Handweberei in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. 1990 stellten auch die großen Webereien endgültig ihre Produktion ein. Alle Webstühle wurden entsorgt.
Nach meinem Kunststudium zurück in Sebnitz ließ ich mir im Jahre 2006 nach historischem Vorbild einen großen Kontermarschwebstuhl bauen. So konnte ich die in Halle/Saale begonnene Arbeitsweise fortsetzen, aber auch die Tradition meiner Heimatstadt wieder aufleben lassen.