Danjana Brandes

Diplom – Textilkünstlerin

Seit über 23 Jahren verknüpft die Künstlerin Danjana Brandes in ihren Arbeiten die traditionelle Leinen-Flachweberei mit zeitgenössischer Malerei

For over 23 years, artist Danjana Brandes has been combining traditional linen flatweaving with contemporary painting in her work

Die Initialzündung, das traditionelle Handwerk der Weberei und alle Freiheiten der zeitgenössischen Kunst miteinander zu verbinden, erfuhr sie während ihres Studiums an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale. Sie erlernte in der dort ansässigen Staatlichen Textilmanufaktur die Leinen-Flachweberei. Seit dieser Zeit stellt sie sich ihre farbigen Leinwände selbst her, indem sie das Rohleinengarn in mehreren Durchgängen selbst einfärbt. Danach spult sie das Garn: Kettspulen für das Schären der Webkette und Schussspulen für den eigentlichen Webvorgang. Nach dem Schären, Bäumen und Einziehen beginnt der Rhythmus des Webens. Stück für Stück und alles von Hand.
Wichtig ist mir vor allem das gleichwertige Miteinander von Weberei und Malerei. Die Weberei allein wird zum Tuch, die Malerei ohne die selbst gewebte Leinwand erreicht für mich nicht die zarte Dimension des Verbundenseins. Ich brauche den Zauber der gewebten Flächen, die ganze Vorarbeit, damit sich die malerische Arbeit danach so sensibel entwickeln kann. Die gewebten Strukturen mit ihren Farben und Mustern, das saugfähige Material bedingen eine ganz andere Herangehensweise als eine gekaufte weiße Leinwand. So bearbeite ich meine gewebten Bahnen sehr intuitiv, die farbige Oberfläche des Stoffes bleibt an vielen Stellen sichtbar und bildet eine wundersame Einheit mit Druck und Malerei. Ich benutze oftmals Leinengarn. Die Kühle, die es ausstrahlt, inspiriert mich. Schon die alten Ägypter nannten es seiner Schönheit wegen „Gewebtes Mondlicht“.

She was inspired to combine the traditional craft of weaving with all the freedoms of contemporary art during her studies at the Burg Giebichenstein School of Art in Halle an der Saale. She learned linen flat weaving at the local state textile manufactory. Since then, she has been making her own colored canvases by dyeing the raw linen yarn herself in several passes. She then winds the yarn: warp bobbins for warping the warp and weft bobbins for the actual weaving process. After warping, beaming and drawing in, the rhythm of weaving begins. Piece by piece and all by hand.

“ What is most important to me is the equal coexistence of weaving and painting. The weaving alone becomes the cloth, the painting without the self-woven canvas does not achieve the delicate dimension of being connected for me. I need the magic of the woven surfaces, all the preparatory work, so that the painterly work can then develop so sensitively. The woven structures with their colors and patterns, the absorbent material require a completely different approach than a purchased white canvas. I work on my woven panels very intuitively, the colored surface of the fabric remains visible in many places and forms a wondrous unity with print and painting. I often use linen yarn. The coolness it radiates inspires me. Even the ancient Egyptians called it “Woven Moonlight” because of its beauty.“

Selected artworks

Waldgeheimnis, 2022

Transforma, 2007
urban tribe, 2010
vulcanus mons, 2024
Bergfest, 2024
Schau ins Land, 2011

Raumsuche, 2012